Die Telekom und das Lied von der Drossel

Das Netz ist in Aufruhr, die Telekom schafft nun also tatsächlich die Flatrate ab oder hat es zumindest ab Mai vor. Meine Gedanken dazu:

  1. Grundsätzlich ist ein Volumen basierter Tarif durchaus ok, auch wenn es die Leitungen herzlich wenig interessiert wie viele Bytes nun durch sie fließen oder nicht, Bandbreite bezahlen scheint fairer
  2. Stichwort fair, die Telekom möchte nicht, dass Wenignutzer die Vielnutzer subventionieren wie das bisher der Fall war. Umgekehrt wird ein Schuh draus, warum sollte Lieschen Müller 40 Euro im Monat zahlen, wenn sie das nur selten nutzt? Die Telekom möchte also nur zusätzliches Geld, aber auf keinen Fall Fairness.
  3. Wenn sie es nicht wegen dem Geld machen sollten, sondern tatsächlich um die Netzqualität zu schützen, warum hilft dann eine Drosselung nach X Volumen gegen Überlastung? Bis dahin streiten sich alle über die verfügbare Bandbreite und wenn das Volumen vieler verbraucht ist wird es für die anderen plötzlich besser? Unwahrscheinlich und habe ich auch bei den Mobilfunktarifen nie verstanden. Warum drosselt man nicht automatich einfach nur zu Zeiten in denen Überlastgefahr besteht? Oder ist es bei der Telekom tatsächlich so, dass die Kunden, die zuerst kommen auch tatsächlich ihre 100 Mbit bekommen und alle anderen haben superlangsames Internet bis die Downloads der ersten fertig sind? Sicher nicht … die verfügbare Bandbreite im Netz teilt sich doch bereits gerecht auf (natürliche Drosselung) … oder?
  4. Wie am Anfang geschrieben, habe ich nichts gegen Volumentarife. Es ist zwar schwieriger vorherzusehen was man zahlen wird, aber das gilt ja auch für Strom, etc. Die Menschen sind es gewohnt. Nicht aber, dass der Strom für den Fön des Energieunternehmens nicht abgerechnet wird, während der Lieblingsfön vom Kunden doch abgerechnet wird. Stichwort Netzneutralität und T-Entertain und was es sonst noch von der Telekom gibt, dass von der Drosselung ausgeschlossen wird. Die Leitung hat dumm zu sein und nicht zu unterscheiden was darüber für Daten fließen und wie sie zu berechnen sind. Die Telekom will hier mehrfach bezahlt werden und irgendwie zum Gatekeeper des Internet (zumindest für ihre Kunden) werden. No way!

Ich finde es nicht gut, was die Telekom hier angestoßen hat. Wenn es ein Gesetz zur Verankerung der Netzneutralität zur Folge hätte und das von Anfang an der Plan war, dann gratuliere ich allerdings der Telekom zu dem mutigen Schritt. Bravo! In allen anderen Fällen … PFUI Telekom!


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Kommentare

2 Antworten zu „Die Telekom und das Lied von der Drossel“

  1. Avatar von Toast
    Toast

    Da raff ich die Telekom grade auch nicht. Einerseits bieten die DSL mit 200 MBit an, und dann drosseln die. Ich hab zur Zeit UnityMedia mit 50 Mbit für 20 Euro im Monat, die funktionieren auch super. Für 40 Euro im Monat könnte ich 150 Mbit haben. Oder 50 Mbit von der Telekom im Aktionspreis mit Drosselung. Da haben die schon die teuersten Preise, dafür muss man aber auch eine Drosselung hinnehmen. Absurd, dass man seine Leitung 3-4 Stunden voll nutzen darf, und dann für ALLE auf VorkriegsDSL gedrosselt wird.

  2. Avatar von Alex
    Alex

    Danke für den Artikel! Gegen eine Drossel für Vielsauger in Stoßzeiten hätte ich nichts