Eines muss man BP ja lassen, seit dem Beginn der aktuellen Ölkatastrophe (passieren ja immer mal wieder welche) geizen sie nicht wirklich mit Informationen. Praktisch die ganze Webseite ist darauf ausgerichtet und alles wird hübsch aufbereitet.
So auch die obige Übersicht über die Rettungsaktionen. Da passiert ganz schön viel über und vor allem unter Wasser. Wer will kann sogar live dabei zusehen.
Jedenfalls habe ich jetzt verstanden was da eigentlich passiert. Es gibt dort eine Bohrung im Boden, die bis zum Öl hinunter reicht. Das Öl und vorhandenes Gas stehen unter hohem Druck und wollen durch die Bohrung raus. Über dem Bohrloch steht ein sogenannter Blowout Preventer. Ein solches Gerät hat eigentlich mehrere Ventile, die den Ölfluss stoppen sollten, aber das klappt nicht richtig und so tritt an mehreren Stellen Öl aus.
Also versucht BP einen Teil des Öls, das immer noch aus dem an diesem Apparat angeschlossenen Rohr (oder Schlauch?) fließt, abzupumpen. Weitere Aktionen (jetzt gerade) soll das Gegenpumpen von Schlamm sein, der dann hoffentlich den Ölfluss stoppt. Außerdem Bohren sie das Bohrloch noch von der Seite an um so Druck abzubauen.
Klingt ja alles super. 2000 Barrel (oder 234 Tonnen) pumpen sie am Tag ab, die pessimistischsten Schätzungen über den verbleibenden Austritt gehen allerdings bis zu 84000 Barrel, was fast 10000 Tonnen pro Tag entsprechen würde. Etwas viel und doch (noch) nur sehr wenig im Vergleich zur einer Katastrophe 1979. Damals traten insgesamt 440000 bis 1400000 Tonnen Öl über einen Zeitraum von 297 Tagen bei einem ähnlichen Unfall aus. Es dauerte also fast 10 Monate bis das Bohrloch (nach Entlastungsbohrungen) vollständig versiegelt werden konnte.
10 Monate! … und wir sind jetzt bei Tag 35? :/
Und dann denken einige Regierungen tatsächlich darüber nach bei der Entwicklung von Fusionsreaktoren zu sparen? Wegen ein paar hundert Millionen hin und her? Das und regenerative Energiequellen (und fliegende Autos) sind die langfristige Zukunft. Jede Ölkatastrophe und jeder Besuch an einer Tankstelle sollten einem klar machen, dass es so nicht weitergehen kann. Vor 5 Jahren habe ich mich noch über einen Benzinpreis von 1,36 Euro aufgeregt. Heute würden bei so einem Preis riesige Schlangen vor den Tankstellen entstehen …
So und damit habe ich mal wieder ein paar Absätze vor mich hingeblubbert. Nächster Artikel: Whiskey ;-)
Kommentare
Eine Antwort zu „BP und die Ölkatastrophe“
Naja, da es jetzt ja Öl wie Sand am Meer gibt sollte der Ölpreis doch eigenltich fallen…