Ich hoffe der Titel zieht ein bisschen Aufmerksamkeit auf den Artikel. Ich komme gerade aus einer 3D Vorstellung von Avatar in Deutschlands größtem IMAX Saal in Nürnberg. Wow! Einfach nur wow!
Wie ihr vielleicht schon anderswo gelesen habt ist die Story die alt bekannte Pocahontas, der mit dem Wolf tanzt oder auch Last Samurai Story: Ureinwohner werden von den bösen modernen Menschen verdrängt und ein einsamer Kämpfer stellt sich dem entgegen und hilft den Ureinwohnern. Natürlich nicht ohne die Tochter des Häuptlings klarzumachen. Das ganze ist hier noch mit dem besonderen Verhältnis zwischen den Lebewesen des Planeten Pandora gewürzt, denn es gibt zwischen allen eine Art Schnittstelle. Eine Schnittstelle benutzen auch die Menschen um in der lebensfeindlichen – zumindest für Sauerstoffatmer – Atmosphäre mit den Ureinwohnern, den Na’vi, zu kommunizieren. Mit Hilfe von geclonten Abbildern ihrer selbst hüpfen sie durch die fremde Welt und wollen einen Na’vi Clan zum Umsiedeln bewegen, denn unter ihrem Heimatbaum befindet sich ein großes Mineralvorkommen, dass die Menschen gerne ausbeuten würden.
Das klappt mit den Forschern aber nicht so ganz und ausgerechnet ein gelähmter Soldat kommt dann einfach so daher und ist zack im Stamm aufgenommen. Spätestens wenn die Bulldozer den Wald niedermähen und man kurz darauf einer Zeremonie – nennen wir sie einfach mal fal tor pan – beiwohnen darf ist klar wie dieser Film ausgehen wird. Naja, eigentlich ist gleich klar wie dieser Film ausgehen wird … und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Aber darum geht es ja gar nicht.
Die Machart des Films ist einfach nur umwerfend. Seit Final Fantasy und Beowulf ist 3D und vor allem die 3D-Animationstechnik nun auf einem Stand angekommen auf dem es Schauspieler wohl wirklich nur noch für das Motion Capturing braucht. Sahen Animationen von Menschen früher noch etwas holprig aus, sind sie jetzt absolut glaubwürdig (wobei ich mir wirklich nicht sicher bin, ob alles an diesem Film animiert ist oder nur dem Look angepasst wurde … spätestens seit Benjamin Button kann man sich wirklich nicht mehr auf das verlassen was man sieht). Das Uncanny Valley scheint durchschritten. Hurray.
Dazu kommt noch, dass die Welt Pandora mindestens ebenso umwerfend ist. Man kommt da aus dem Staunen gar nicht mehr raus … versprochen! Und in 3D wirkt das sicherlich noch ein wenig umwerfender als auf einer normalen Kinoleinwand. Einziger Nachteil solcher 3D Filme ist für mich, dass es ziemlich lange dauert bis man sich daran gewöhnt hat trotz Tiefenwirkung nur auf eine Ebene fokusieren zu können. Am Anfang versucht man noch vorne scharf oder mal hinten irgendwo hinzuschauen, aber das wird einfach nicht scharf. Nach einer halben Stunde war aber auch das kein Problem mehr. Und zum Glück wird der Effekt in diesem Film auch nicht nur dazu genutzt irgendwelche wilden Kamerafahrten oder aus dem Bild ragende Objekte darzustellen. Es wirkt sehr dezent und eher wie ein Blick durch’s Fenster in eine andere Welt, die einem nicht ständig entgegen gesprungen kommt ;-)
Sooo, wie bewerte ich diesen Film nun? Also für die Länge des Films blieben die Charakter leider ziemlich seicht. Sigourney Weaver kann’s noch, der Rest so lala. Aber ich saß nach dem Film im Kinosessel und dachte einfach nur „Wow“. Das ist mir das letzte Mal bei Matrix so ergangen und der ist auch nicht unbedingt für seinen Tiefgang oder Oskarnominierungen für die Hauptdarsteller bekannt. Machen wir es also kurz: Avatar bekommt von mir glatte 10 von 10 Punkte für eine neue Art Filme zu machen. Trotz blauer Schlümpfe und einer phantastischen Alienwelt kam mir der Film in keinster Weise unrealistisch vor und auch mein Sitznachbar blieb vor Staunen ruhig und fand es scheinbar nicht unrealistisch ;-)
Schaut ihn euch an – am besten in 3D – und wartet nicht bis er auf DVD/Bluray erscheint denn den Fernseher, den ihr dafür braucht, könnt ihr euch eh nicht leisten. Der Film rockt! :twisted:
P.S.: 6. Reihe im IMAX Nürnberg geht gerade so. Ein oder zwei Reihen weiter hinten wäre schon besser gewesen, aber man muss seinen Kopf bei diesem Film nicht unbedingt bewegen, da sich alles wie bei normalen Spielfilmen weitestgehend in der Mitte abspielt. Vielleicht saßen diejenigen, die den 3D Effekt als „Terrariumeffekt“ bezeichnen etwas weiter hinten? Ich fühlte mich jedenfalls mittendrin. Ach ja … und wenn an der Pforte steht der Film fängt um 23:30 Uhr an, dann schreibt doch bitte dazu, dass da wirklich der Film anfängt. Wir kamen – wie ungefähr 50 andere Leute – zu spät, weil wir dachten da kommen eh noch 15 Minuten Trailer und so … pfff.
P.P.S.: Warum müssen blaue computeranimierte Wesen in Filmen eigentlich immer nackt rumlaufen? Dieses Mal waren es zum Glück Brüste … nicht auszudenken wie Watchmen in 3D gewesen wäre :D
Kommentare
11 Antworten zu „Avatar is the most fucking LEGEN – wait for it – DARY movie evar!!11elf“
wtf, er hat nicht gesprochen? OMG; dann muss der film echt gut sein
:D
wg der werbung, sorry, ich wusste auch nich, dass wir die trailer ausfallen lassen… :S
ps: nicht einsehbar is bei dem plan, dass auf -5 die brillenspülmaschine steht
:DD
Also um Deine Kritik mal zusammenzufassen, die SChauspieler sind scheiße, die Geschichte beschissen, der Film sieht aus wie Zeichentrick und man ist die ganze erste Hälfte mit beschäftigt sich an das 3-D zu gewöhnen, das noch nicht mal Spaß macht, da recht wenig 3-D Effekte vorkommen.
Das ist wirklich legendär.
Die schauspielerische Leistung bewegt sich auf dem üblichen Herr der Ringe / Star Wars Niveau. Keiner der Darsteller kann und darf für so etwas einen Oskar erwarten und ich denke damit rechnet auch nicht wirklich jemand, der in so einem Film mitspielt ;-)
Die Kritik zu diesem Film, die man anderswo ließt ist durchaus berechtigt. Aber ich halte es eher wie Rene von den Filmfreunden … den Film muss man gesehen haben. Irre!
Die ganze erste Hälfte gewöhnen? Keine spaßigen 3D Effekte? Du drehst einem aber auch das Wort im Halse herum. Avatar ist nicht der erste 3D Film, der die Technik dankeswerterweise dezenter einsetzt. Find ich gut, dass mich nicht ständig alles im Bild anspringt. Aber genug der Verteidigung … ich bin kein Fan von so reflexartigem „Film ist scheiße“ Kritiken obwohl man sich selbst kein Bild gemacht hat. Die Reviews zu Avatar sind überwiegend positiv, also kann man es durchaus dafür ins Kino wagen ;-)
ich habe ma ne frage kennt jemand ein program wie ich meine fotos im avatar style machen kann also blau mit punkten? wäre zu geil haben viele bei myspace usw
Zum Thema „Uncanny Valley“ – eben jenes wurde NICHT durchschritten.
Die Avatare sehen nicht menschlich aus (man hätte sie durch den lieben Shrek + Familie ersetzen können).
Ich kenne noch keinen CGI Film, in dem computergenerierte Menschen wirklich durchgehend als „authentisch“ durchgehen..
Die kleinen Fehler (Licht/Schatten/zu „glatte“ Haut, Haare, Mimik, Schweiss, etc.) fallen zwar vieleicht nicht direkt auf, sind aber eben wahrnehmungspsychologisch für einen „ist ein Fake“-Eindruck verantwortlich, den der Film wiederum mit einer niedrigeren Menschenähnlichkeit (Anthropomorphismus) kompensiert.
Wir sind da nicht weiter als ToyStory/Shrek/etc..
Grüße Ripper
Also ich kann mich ja täuschen, aber ist Avatar nicht ein kompletter Renderfilm? Ähnlich Beowulf? In dem Film kommen ja nicht nur Avatare vor …
Das sie nicht menschlich aussehen ist ja irgendwie klar, denn es sind ja keine Menschen (obwohl die Zähne ja ziemlich menschlich wirkten). Aber durch Shrek ersetzen? Man sieht doch eindeutig noch unterschiede zwischen Animation und Motioncapturing. Bis ersteres so weit ist, dass man nichtmal mehr für Bewegungen Schauspieler braucht vergeht wohl noch einige Zeit. Ohne Schauspieler wäre Gollum nicht Gollum und die Avatare eben auch nur Shreks&Co. Findest du nicht?
>Also ich kann mich ja täuschen, aber ist Avatar nicht ein kompletter Renderfilm?
Nein, ein das ist ein Mix aus Rendering und Realszenen – sonst wäre das Unheimliche Tal wirklich schon durchschritten. Das mit dem „nicht menschlich aussehen“ -> lies doch mal den Wikipedia Artikel zu „Uncanny Vally“ nochmal durch. :)
Wenn etwas wirklich „abwegig“ ist (Magie, Superheld, Alien, etc.) akzeptieren wir/unser Gehirn das eher als gegeben (im Sinne von „ok“, kann man als Real sehen),
als wenn etwas uns Bekanntes nur leicht dargestellt wird.
Kleines Beispiel aus Kung-Fu Filmen: Ich kann Filme nicht ausstehen, in dem jemand vom Boden wirbelnd auf’s Hausdach springt, ohne dass dabei Magie oder sowas als „Begründung“ geliefert wird. Ganz einfach weil das mein Weltbild (Physik, Ergonomie, etc.) ohne „Erklärung“ kippt.
Andererseits fallen ganz bescheuerte Dinge auch evtl. erst später auf. Z.b. müsste Lois Lane nicht von Superman’s Armen in 3 Teile gespalten werden, wenn er sie aus 100m Höhe mit Bremsweg 0m auffängt? :)
Grüße Ripper
Also du bist also einer von denen, die im Kino immer „wie realistisch!“ rufen? ;-)
Ja und was sind dann die Realszenen? Nichts in diesem Film sieht so aus als ob man dafür ein Set hatte und alle Making Ofs zeigen immer nur eine große, leere Halle und alle Schauspieler mit einem Motion Capture Anzug und einem Helm mit Kamera vor dem Gesicht für die Aufnahme der Gesichtsbewegungen.
Nein, ich rufe eher nix im Kino :)
Die Realszenen sind eben jene mit den „echten“ Schauspielern..
(warum sollte man Sigourney Weaver und Co. sonst bezahlen? :)
Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen und ..
Verwechselt Du da was mit Motion-Capturing? (das sind die Leute mit Reflektoren an x Punkten am Body und Gesichtkamera :)
Beispiel: „Final Fantasy: The Spirits Within“ – reiner Animationsfilm.. aber das merkt man auch (ok, alter Film – aber auch bei 10x besseren Renderengines wirkt es eben noch künstlich -> Uncanny Valley again :)
Schau Dir das an: http://www.youtube.com/watch?v=1wK1Ixr-UmM
[…] Mehr dazu gibt’s beim Sebbi. […]
[…] dann, ich war diese Woche (nochmal) in Avatar 3D im IMAX. Die Version mit 8 Minuten mehr Film. Im Vergleich zu allem anderen 3D-Krampf, der dieses […]