Minarette in der Schweiz und so

Die Schweizer haben kürzlich gegen den Neubau von Minaretten (die Kirchen des Islam) gestimmt und nun ist die ganze Welt in Aufrur. Faschistisch sei das, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit … aha.

Was soll ich als bekennender Atheist und Religion für schwachsinnig und intollerant haltender Mensch dazu noch sagen? Es könnte mir egaler nicht sein, aber irgendwie will ich doch was dazu schreiben. Und zwar frage ich mich was sich diese Religionen eigentlich einbilden? Auch wenn es richtig sein mag, dass hier ein paar Schweizer Angst vor dem Islam zeigten bzw. eine islamfeindliche Haltung an den Tag legten, so frage ich mich doch was denn an Religionen allgemein so besonderes ist, dass man ihnen gegenüber nicht feindlich eingestellt sein darf?

Religionen sind ein Teil der Gesellschaft und haben so wohl sehr viel Schlechtes als auch viel Gutes bewirkt. Als Organisationen, die etwas erreichen möchte, müssen die das einfach aushalten. Das ist wie mit Spamern oder Teeniebands. Man muss sie nicht mögen und trotzdem kommen die ganz gut aus! Ich mag zum Beispiel kein Tokio Hotel. Interessiert das Tokio Hotel? Nein. Werden mich gleich die Fans lünchen? Ja, aber sicher! Die Fans verhalten sich genauso wie die Fans der Religionen … ein Mob, der vermeindlich im Unrecht befindende Außenstehende fertig macht.* Warum nur? Und warum sollte man ihnen gegenüber deshalb Respekt und Tolleranz zeigen?

Na wie auch immer liebe Schweizer, wenn ihr nur Minarette nicht haben wollt, dann sieht das wirklich etwas ungünstig für eure Weltoffenheit aus. Entweder Volksentscheid gegen alles kirchenartige oder gar nichts … so und jetzt nieder mit den Religionen!

Disclaimer:
Wie ich schon geschrieben habe gibt es einige Gute Dinge bei dieser ganzen Religionssache, aber dazu hätte es keinen Gott bzw. keinen Glauben an etwas Übernatürliches gebraucht. Wirklich nicht. Also weg mit diesem Blödsinn … 2009 Jahre nach dem eine Frau namens Maria durch eine immer wieder erzählte Geschichte ihr Fremdgehen erklären konnte und es alle für ein Wunder hielten, können wir doch endlich mal abschalten und zu Weihnachten mal an das Spaghettimonster denken, das eigentlich unsere Welt erschaffen hat. Frohes Shoppen und denkt daran, Weibsvolk ist traditionell bei der nun folgenden Steinigung ausgeschlossen ;-)

*: ich halte das Christentum übrigens mittlerweile für die fortschrittlichste Religion. Denn denen macht es scheinbar überhaupt nichts mehr aus, wenn man sich über sie lustig macht (außer ein paar verwirrten Fanatikern). Und so sollte es sein. Dafür haben sie früher aber viel Schaden angerichtet :/


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Kommentare

4 Antworten zu „Minarette in der Schweiz und so“

  1. Avatar von Sascha
    Sascha

    Auch dazu: Hier in der Stadt wurde vor kurzem erlaubt (erstmal Probeweise), dass sie von der Moschee diese Gebetsgesänge in die Öffentlichkeit loslassen dürfen. Komischerweise bin ich ausnahmslos auf böse Gesichter gestoßen, als ich sagte, wenn man sich darüber aufregt, solle man auch dieses Kirchengebimmel verbieten. Das ist mindestens genau so eine Lärmbelästigung… Aber es ist auch verständlich. Unsere gesamte westliche Gesellschaft ist letztendlich von der Kirche geprägt und es liegt in der Natur der Menschen, sich gegenüber anderer Kulturkreise feindlich zu zeigen und abzugrenzen.

  2. Avatar von Adis
    Adis

    Aus deinem Beitrag kann man deine Unwissen leicht herauslesen. Es beginnt gleich am Anfang mit der Aussage „Minaretten (die Kirchen des Islam)“. Minarette sind sowas wie Kirchtürme, „Die Kirche des Islam“ wäre die Moschee.

    Und was sich diese Religionen einbilden? Es geht ganz einfach darum, das die Religionsfreiheit der Moslems eingeschränkt wird und man sich damit auf das Niveau von irgendwelchen unterentwickelten Staaten herablässt.

  3. Avatar von Markus Baumer

    Was mich an der Diskussion stört ist unter anderem, dass die Leute, die mit Religionsfreiheit argumentieren gerne die Meinungsfreiheit, die ja ebenso im Grundgesetz verankert ist (ich finde es irgendwie irritierend, dass die Religionsfreiheit noch vor der Meinungs-/Redefreiheit genannt wird) vergessen.

    Und wenn schon die Religionsfreiheit immer angeführt wird, dass diese nicht verletzt werden dürfe: im Grundgesetz steht, „Die Freiheit des Glaubens […] und die Freiheit des religiösen […] Bekenntnisses sind unverletzlich.“ und „Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.“

    Ganz ehrlich: ich kann da nirgendwo erkennen, dass dort steht, dass uneingeschränkt Gebetshäuser in jeglicher Form (Kirchen, Moscheen, Synagogen, etc.) erbaut werden dürfen. Und wenn ich mir einige Moscheen anschaue, die in kleinen normalen und unscheinbaren Gebäuden sind: dort wird die Religionsausübung doch auch nicht gestört.

    Ob das Referendum in der Schweiz gut war oder schlecht, ich will mich dazu nicht äußern, ich finde es nur vernünftig, dass wenn man diskutiert, dann nicht dem anderen sofort mit Empörung einen Stempel aufdrückt, sondern sachlich und mit Verstand dran geht.

    (Bei dem Grundgesetz beziehe ich mich auf das deutsche – für die Schweiz kann ich da keine Aussagen machen)

  4. Avatar von Sebbi

    Adis :

    Aus deinem Beitrag kann man deine Unwissen leicht herauslesen. Es beginnt gleich am Anfang mit der Aussage “Minaretten (die Kirchen des Islam)”. Minarette sind sowas wie Kirchtürme, “Die Kirche des Islam” wäre die Moschee.

    Und was sich diese Religionen einbilden? Es geht ganz einfach darum, das die Religionsfreiheit der Moslems eingeschränkt wird und man sich damit auf das Niveau von irgendwelchen unterentwickelten Staaten herablässt.

    Minarette stehen also einfach so alleine rum? ;-) Kirchturm, Kirche … ist doch alles das gleiche, oder nicht?

    Wieso ist die Religionsfreiheit eingeschränkt, wenn man den Bau von Gebäuden verhindert? Und wieso zählt das – wie Markus schon geschrieben hat – mehr als die Meinungsfreiheit? Um noch mal auf Tokio Hotel zurückzukommen, so würde es mich auch stören wenn sie ein Konzert direkt neben meinem Bett veranstalten würden. Darf man dann nicht sagen „nö, will ich nicht?“ Wer sich durchsetzt steht freilich auf einem anderen Blatt (siehe auch Flughäfen gegen Anwohner oder Anwohner gegen Rockfestivals).