Cyon Webhosting ist ein Schweizer Unternehmen, welches sich auf die Fahne geschrieben hat durch recht übersichtliche Tarife den Kunden – in diesem Fall mich – nicht zu verwirren. Ein weiterer Vorteil ist sicher die 60 Tage Geld-zurück-Garantie und keine Kündigungsfrist. So kann man erstmal testen und wenn etwas nicht passt vom Vertrag zurücktreten. Das muss ich im Rahmen dieses Textreviews jedoch nicht machen … der Auftrag lautet Vorstellen von cyon und ihres KIWI Webhostingangebotes.
Preise und Features
Wie im Screenshot zu sehen ist ist der Preis für KIWI mit 16,90 CHF/Monat (11,04 €) für die Leistung sehr günstig. Wer auf den SSH-Zugang und auf Speicherplatz verzichten kann, kommt wahrscheinlich auch mit dem CHERRY Paket für unter 6 € im Monat ganz gut zurecht und ist damit unschlagbar günstig unterwegs. Ruby on Rails kann man im teuersten Paket, der ORANGE, für umgerechnet 16,27 € nutzen. Alle Pakete unterstützen PHP (4 & 5 parallel) und CGIs (Perl), man kann eine eigene php.ini anlegen und diverse Parameter einstellen. Die MySQL Datenbanken sind wahlweise auch von außen erreichbar und über „Addon Domains“ kann man mehrere Domains auf einem Server verwalten und damit unterschiedliche Webseiten betreiben (und zusätzlich noch unendlich viele mehr über Subdomains).
Desweiteren kann man auch Cronjobs anlegen, bekommt ausführliche Statistiken mittels Awstats und Zugriff auf die Logs für eigene Auswertungen. Die Mailkonten sind per POP3 und (wichtig!) IMAP erreichbar und natürlich klappt der Zugang auch verschlüsselt (TLS) … yeah! Die Mailfilter kann man getrost als allumfassend bezeichnen. Ob der Spamschutz funktioniert kann ich noch nicht sagen, aber da sie wie ich auf meinem Server RBLs, Greylisting und SpamAssassin nutzen, gehe ich von einer guten Abfangrate aus. Also ein durchweg komplettes Angebot (mehr Details hier)
Bei den Preisen gibt es allerdings auch einen dicken Minuspunkt für die Domainpreise. 25 CHF bzw. 16,33 € wollen sie pro Jahr für eine com/net/org/de Domain. Hier empfehle ich – und das ist zum Glück möglich – einen externen Anbieter zu nutzen und dann entweder für die Domain die Nameserver von cyon oder auf den eigenen Nameservern die IP eures zugewiesenen Webservers einzutragen.
Verwaltung und Technisches
Genau das habe ich bei meinem neu eingerichteten Blog Rabbitblog.de gemacht. Die Installation von WordPress hat erwartungsgemäß wunderbar geklappt und es rennt (~170 ms). Vermutlich ist das bei einer frischen Installation auch nicht gerade spektakulär, aber hey … der Webserver auf dem das Blog läuft hat laut „cat /proc/cpuinfo“ auf der Konsole mit 8 Kernen bei 2,5 GHz (Intel Xeon) und 8 GB RAM. Weitere technische Details gefällig? ;-) Als Mailsystem scheint Exim Dovecot und Postfix zum Einsatz zu kommen, das letzte Mal gestartet wurde der Server am 7. Mai und es handelt sich um ein Red Hat Linux System mit mehreren Festplatten in Raid-Konfigurationen, die aus dem Bootlog nicht so leicht herauszulesen sind. Alles in allem also ein ziemlich potenter Rechner wie er da in Basel steht.
Für das Einrichten benutzt man bei cyon eine Oberfläche namens my.cyon (Screenshot) bzw. ein eigenes Control Panel (ähnlich Plesk/Confixx, siehe Screenshot weiter oben) um den Server und seine Features direkt zu managen. Das funktionierte bei meinen Tests bis auf das Script Center ebenfalls tadellos. Leider kommt dort eine Meldung, dass es vorübergehend nicht zur Verfügung steht.
Zum Schluss noch ein kleines Schmankerl. Cyon bietet ein Vermittlerprogramm mit recht attraktiven Prämien an. Leitet man also jemanden an cyon weiter, bekommt man zwischen 50 und 150 CHF (32 – 98 €) gutgeschrieben. Dazu könnt ihr entweder meine Domain (rabbitblog.de) bei der Bestellung angeben oder diesen Link zum Bestellen benutzen. Um auf diese Art ein Paket vollständig zu finanzieren muss man also pro Jahr genau zwei von dem gewünschten Paket bzw. mehr oder weniger von den anderen Paketen vermitteln. Kein schlechter Deal.
Fazit
Ich kann bis auf die hohen Domainpreise nichts gegen das Angebot von cyon sagen und das will etwas heißen. Da ich ein Jahr Hosting geschenkt bekommen habe und ich dort nun einen Blog betreibe, werdet ihr sicher noch das ein oder andere Mal davon hören. Bin gespannt, ob ich dann doch noch etwas zu meckern habe. Bisher kann ich diesen Webhoster nur jedem empfehlen. Wegen dem Preis, dem Leistungsumfang und weil man sich bei kleineren Hostern doch irgendwie besser aufgehoben fühlt als bei den großen bekannten (und teuren!). Dafür spricht auch, dass einer der bekanntesten Schweizer Blogger BloggingTom bei cyon hostet.
P.S.: Wie ich gerade sehe gibt es in den Maileinstellungen auch noch echte Mailinglisten, also nicht nur Weiterleitungen an mehrere Personen. Nett.
Nachtrag:
Bei zwei anderen Reviewern las ich von einer anderen Serverkonfiguration mit einem Dual Core 3 GHz Xeon mit 4 GB Ram. Offenbar wird also verschiedene Hardware eingesetzt. Apache Bench von einem anderen Rechner aus gefällig?
Concurrency Level: 5
Time taken for tests: 7.793598 seconds
Complete requests: 100
Failed requests: 0
Write errors: 0
Total transferred: 781600 bytes
HTML transferred: 749200 bytes
Requests per second: 12.83 [#/sec] (mean)
Time per request: 389.680 [ms] (mean)
Time per request: 77.936 [ms] (mean, across all concurrent requests)
Transfer rate: 97.90 [Kbytes/sec] received
Das ist äußerst respektabel, wenn auch in den frühen Morgenstunden die Last nicht so hoch sein dürfte. Der virtuelle Server auf dem mein Blog läuft schafft nur knapp über 2 Aufrufe pro Sekunde (mit einigen mehr Plugins und Artikeln/Kommentaren). Das Blog eines anderen Reviewers, der zu cyon umgezogen ist, schafft 7 Aufrufe pro Sekunde. Die Schweizer produzieren also nicht nur gute Uhren und Taschenmesser ;-)
Kommentare
16 Antworten zu „Webhosting von cyon“
Vielen Dank für deine Erwähnung :-) Im Übrigen habe ich die technischen Daten des Server von der cyon-Homepage abgepinselt – kann aber nun dummerweise die Stelle nicht mehr finden, wo das stand. Aber du hast natürlich recht, ein cat /proc/cpuinfo bringt hier die Tatsachen auf den Tisch.
Was ich selbst für mich mal eingerichtet hab, war eine „Langzeitüberwachung“ der System-Load, um einen Eindruck über den Server zu bekommen. Hier pendelt die Load auf „meinem“ Server, also der, der mir von cyon zugeteilt wurde, um Werte zwischen 0.6 und 1.3 – was sich aber auf die Performance nicht auswirkt. Es ist also auch hier noch genug „Luft nach Oben“.
Ich habe mittlerweile in einem ersten Schritt mein Blog auf den cyon-Server umgezogen und muss sagen, ich bin mit der Performance begeistert. Demnächst werde ich meine Domain komplett zu cyon nehmen.
Soviel als „Add-On“ zu deinem Text :-)
Wow, 7 Anfragen pro Sekunde findest du gut? Ist WordPress schon so ein großer Haufen Müll geworden oder der vServer so lahm?
Meine eigenes Blog auf meinen Vanager-vServer macht über 130 Anfragen/s
http://flog.dotbox.org/post/single/id/63/
Tja, das ist der Vorteil eines Blogs, das nur aus ein paar Queries und kaum Code besteht. WordPress deckt mittlerweile so viele Eventualitäten ab, dass hunderte Kilobytes an PHP-Code geparst werden müssen. Die Datenbankabfragen machen den geringsten Teil aus. Von daher ja, 7 Anfragen pro Sekunde sind gut. Dein Blog schafft 110 pro Sekunde, was ein recht guter Wert ist. Kims Blog um die 70 Anfragen pro Sekunde, was dank des Caches (reduziert den auszuführenden PHP-Code in etwa auf das was bei dir wohl ausgeführt wird) durchaus vergleichbar ist.
Grüße
Mein Cyon-Server schafft folgende Werte bei 1000 Requests mit concurency von 100:
Concurrency Level: 100
Time taken for tests: 6.633 seconds
Complete requests: 1000
Failed requests: 0
Write errors: 0
Total transferred: 74961768 bytes
HTML transferred: 74494984 bytes
Requests per second: 150.77 [#/sec] (mean)
Time per request: 663.267 [ms] (mean)
Time per request: 6.633 [ms] (mean, across all concurrent requests)
Transfer rate: 11037.01 [Kbytes/sec] received
Connection Times (ms)
min mean[+/-sd] median max
Connect: 9 168 690.3 17 4613
Processing: 44 416 306.8 374 2063
Waiting: 11 37 87.5 19 1577
Total: 75 583 766.4 399 4837
Percentage of the requests served within a certain time (ms)
50% 399
66% 498
75% 634
80% 709
90% 968
95% 1930
98% 3781
99% 4134
100% 4837 (longest request)
Wenn ich den Benchmark mit deinem Server bei gleichen Parametern abziehe, kommt folgendes bei heraus:
Concurrency Level: 100
Time taken for tests: 2.195 seconds
Complete requests: 1000
Failed requests: 0
Write errors: 0
Non-2xx responses: 1001
Total transferred: 534534 bytes
HTML transferred: 369369 bytes
Requests per second: 455.62 [#/sec] (mean)
Time per request: 219.482 [ms] (mean)
Time per request: 2.195 [ms] (mean, across all concurrent requests)
Transfer rate: 237.84 [Kbytes/sec] received
Connection Times (ms)
min mean[+/-sd] median max
Connect: 22 25 3.5 23 42
Processing: 22 41 73.6 23 763
Waiting: 22 38 70.1 23 763
Total: 44 66 74.3 48 796
Percentage of the requests served within a certain time (ms)
50% 48
66% 51
75% 54
80% 55
90% 60
95% 277
98% 306
99% 313
100% 796 (longest request)
Wobei wir hier natürlich von vollkommen verschiedenen Randbedingungen sprechen: Dein Server ist ein lighttpd, der von cyon ist ein Apache. Apache ist schon mal generell langsamer in der Abwicklung. Dann liefert dein Server als Antwort im Root-Verzeichnis knapp 400 Byte, nämlich ein Error 500-Dokument. Wenn ich die URL oben abtesten will, bekomme ich nur 16 Requests beantwortet und dann ist Schluss.
Der Apache von Cyon beantwortet alle 1000 Anfragen ohne Murren mit den entsprechenden 75 kb an Daten.
Noch weitere Fragen?
Du bist ein Held, schalt doch mal bitte dein Caching ab:
Wenn ich statische HTML-Seiten ausspiele, dann krieg ich Transferraten hin, davon träumst der Apache nur.
Entweder gleiche Bedingungen oder wir lassen das.
Cached page generated by WP-Super-Cache on 2009-06-25 10:42:06
Ich mag jetzt nicht mit dir rumstreiten, denn im Grunde hast du ja auch recht: Die Tests sind für die Füße, weil wir definitiv nicht von gleichen Testvoraussetzungen ausgehen.
Wenn man Server objektiv miteinander vergleichen will, muss man im Vorfeld einheitliche(!) Testbedingungen schaffen, sprich: Will man das Verhalten bei statischen Websites testen, gehört auf JEDEN zu testenden Server das identische Testmaterial. Gleiches gilt für dynamischen Content.
Ich bin begeistert, wie schnell du diesen Punkt verstanden hast :-)
Dennoch finde ich es traurig, dass der lighttpd erstmal 2 Sekunden lang mit nem Error 500 aussteigt. Hier würde ich wirklich an deiner Stelle mal nach der Ursache suchen. Ohne jetzt irgendwie dir frech ans Bein pinkeln zu wollen oder sowas.
Hier hast du mit dem Server definitiv ein Problem.
Die paar Ein oder Zwei Euro die ich da mehr zahle bei all-inkl.com machen da für mich kaum einen Unterschied. :-D
Irgendwie fehlt das die Preisangabe in Euro bei den Angeboten des Schweizer Unternehmen, es sei denn die sind nur und ausschliesslich für Schweizer verfügbar. ;)
Ich habe nicht gesagt, dass es nur einen tollen Hoster auf dieser Welt gibt ;-)
Am Ende muss jeder für sich entscheiden was er/sie braucht und wie viel man dafür bereit ist zu zahlen. Ich sage nur, dass das Angebot von cyon ziemlich gut ist für das was man dort bekommt.
Die Preisangaben in Euro sollen demnächst folgen. Aber der Kreditkarte ist es generell wurscht, ob Euro oder CHF abgebucht werden. Schließlich kauft man ja auch im Dollar- und Pfundraum ein, weil es dort billiger ist (trotz langer Lieferzeiten, etc)
ich finde Hosteurope besser :-P
Da bin ich momentan mit meinem Blog (allerdings auf einem Vserver) und auch recht zufrieden. Die Angebote sind etwas unübersichtlich und haben meiner Meinung nach alle viel zu wenig „Webspace“ dabei und so gut wie jede Größe (FTP-Accounts, Subdomains, etc) ist irgendwie beschränkt. Allerdings super Support und wie schon gesagt, jeder sollte das nehmen was am besten passt.
Am cyon Angebot gefällt mir halt, dass sie sich nur durch die Zahl der Domains, Datenbanken und des Speichers (und SSH, Ruby on Rails) unterscheiden. Keep it simple.
Ich bin noch auf der Suche nach einem Webhoster mit postgreSQL als DBMS. Irgendwie hab ich nur teurere im Vergleich zu Anbietern mit MySQL gefunden :(
Habt ihr da Tipps?
Ich kenne mich damit nicht aus, aber auf einem Vserver kannst du z.B. so gut wie alles selbst einrichten, auch das verwendete Datenbanksystem.
Grüße
Sebbi Servus,
was ich dich schon immer mal fragen wollte: wie machst du diesen tollen effekt bei den bildern oben, dass das aussieht als würde man draufgucken – du weißt schon was ich meine.
Schöne Grüße,
Sascha
Servus,
das nennt man Parallaxeffekt und ist relativ einfach mit CSS zu bewerkstelligen. Siehe mein Stylesheet oder nach dem Begriff googlen.
Grüße
[…] Test zur Performance und Technik des Servers gibt es bei Sebbi und beim seouxindianer. Auch auf diesem Feld scheint es keinerlei Anlass zur Besorgnis zu geben! […]