Astronomische Tour durch Wikipedia

Wie schon gesagt, man kann sich in Wikipedia wirklich verlieren. Und heute lerne ich dabei etwas über die Planeten und Monde und so :-)

Angefangen hat es beim Marsmond Phobos, der auf eine interessante Art und Weise seinen Planeten umkreist. Wie fast alle Monde ist er in einer gebundenen Rotation gefangen und zeigt deshalb immer mit der gleichen Seite zum Mars. Blöd gelaufen! Außerdem ist er ziemlich winzig und verdammt fix unterwegs (braucht nur 7 Stunden für eine Umrundung).

Von dort ging es dann weiter zur Roche-Grenze, einer Zone um Himmelskörper, bei deren Überschreitung (von außen nach innen) größere Körper von den Gezeitenkräften zerrissen werden. Phobos ist der Grenze schon ziemlich nah und wird wohl bald als Ring enden. Da hab ich dann mal kurz nachgeschaut wie das mit dem Ereignishorizont von schwarzen Löchern nochmal war, bin dem aber nicht weiter nachgegangen. Von dort muss ich allerdings auf den Artikel über Abberation gekommen sein. Was mag das wohl sein? Das ist ein kleineres Problem, das man mit Teleskopen hat, weil sich das Teleskop selbst bewegt während das Licht die Linsen passiert und somit die beobachteten Objekte nicht dort zu sehen sind wo sie sich eigentlich befinden. Und dabei sind wir auf der Erde schon ganz schön zügig unterwegs. Um die Sonne kreisen wir mit immerhin 30 km/s, das Sonnensystem selbst fliegt mit 20 km/s auf das Sternbild Herkules zu und umkreist gleichzeitig das Zentrum der Milchstraße mit 220 km/s. Eine vollständige Umrundung nennt man dann auch tatsächlich Galaktisches Jahr und dauert 220 bis 240 Millionen Jahre. Unsere Galaxie selbst rast dann übrigens noch mit 120 bis 300 km/s auf die Andromeda-Galaxie zu.

Doch zurück zum eigentlichen Thema, Phobos. Die Roche-Grenze verlinkt auf die Hill-Sphäre, einer Zone um einen Körper in dessen Bereich seine Gravitationskraft, die eines schwereren Körpers den er umkreist, überwiegt. Von dort geht es weiter zum Dreikörperproblem. Wie sich zwei Körper umeinander bewegen lernt man ja in der Schule, weil es recht einfach ist (Kepler-Gesetze). Wie das mit 3 ähnlichen Massen funktioniert ist scheinbar nicht so „trivial“, aber auch da gibt es Lösungen für. Die vielleicht erstaunlichste: drei gleiche Massen können auf einer Bahn ähnlich dem Unendlichkeitszeichen hintereinander kreisen … wer hätte das gedacht?

Herr Sitnikov sicher nicht, denn das nach ihm benannte Problem sieht anders aus. Aber bevor es mich von dort zur Chaostheorie verschlagen hat, habe ich lieber das Browserfenster geschlossen … war schon unvorhersehbar genug, diese kleine Reise ;-)


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