Es ist das Jahr 2008, Finanzkrise wird vermutlich das Wort des Jahres, wenn es nicht schon „Credit Default Swap“ wird und Staaten schmeißen verzweifelt mit Geld in Richtung der Banken in der Hoffnung, dass alles gut wird.
Dieses lockere Geld weckt scheinbar Begehrlichkeiten ;-) … denn jetzt bettelt bekanntlich auch die Autoindustrie um Finanzspritzen. Warum? Haben die sich auch mit Krediten verspekuliert? Oder wurde das Unternehmen einfach nur schlecht geleitet? Wie kann man denn „plötzlich“ derartig hohe Verluste einfahren?
Egal. Ich komme darauf, weil ich beim Zappen gerade an CNBC hängen geblieben bin. Die großen drei Autobauer der USA müssen sich vor dem Kongress rechtfertigen. Live! Vor meinen Augen … und es klingt erbärmlich. Gerade erklären Sprecher wie sie mit der in Indiana produzierender Firma Honda konkurrieren wollen. „Laser focus“ auf ihre Modelle und Verbesserung der Effizienz, Sicherheit, blabla … alter Schwede! Und was haben sie in letzter Zeit so gemacht? 25 Milliarden Dollar um Firmen am Leben zu halten, die sich gerade rechtfertigen müssen Werbung während des Super Bowls geschaltet zu haben bzw. mit dem Privatjet für das Vorsprechen vor dem Kongress angeflogen zu sein.
Warum machen die nicht das gleiche wie beim Space Shuttle? Einmotten und in Kauf nehmen, dass es für einige Jahre keine amerikanischen Autos geben wird! Danach mit besseren Autos neustarten (die Sprecher nannten gerade den Chevy Volt) … easy as pie ;-)
Und hierzulande? Opel helfen weiter normale unspannende Autos zu bauen? Hmm … sollte man das wirklich tun?
Ach ja und dann habe ich gelesen, dass Tesla Motors (die mit dem Elektro-Luxus-Sportwagen) in den USA auch was abhaben will … nur eine halbe Milliarde. Recht so! Alle sollten Bailouts kriegen. Aber was heißt das eigentlich? „Schuldenübernahme und Tilgung durch Dritte“ steht bei Wikipedia … der Dritte ist in diesem Fall das Volk. Ok, ich ziehe meinen Vorschlag zurück … wenn alle allen die Schulden übernehmen ist nichts gewonnen, oder? ;-)
Kommentare
8 Antworten zu „Autoindustrieller Bailout Artikel“
Sehr schön ist da doch dann das Kaufangebot von solarworld an Opel. Ich komme selbst mit 250 Millionen, der Staat bitte nochmal mit 750 Millionen und von GM bekomm ich dafür im Gegenzug 1 Milliarde. Ach ja – und ich bin dann der neue Eigentümer der Firma. Ich geh gleich mal zur Bank und versuch das genauso zu machen :)
Sollen die Autobauer doch bankrott gehen. Wenn sie jetzt noch keine Innovationen haben, die über Jahre aus eigener Kraft tragfähig sind und der Staat plötzlich mit Milliarden einspringen soll, dann will ich (als Steuerzahler und indirekter Spender) den Opel um einiges billiger haben!
Ha! Ich hab ne Idee: jeder Bürger bekommt im Gegenzug eine echte Volksaktie! Da man sich ja schließlich einen Teil von Opel kauft. Dann können die Rüsselsheimer mal zeigen wie viel Ihnen das Geld und seine Kunden wert ist.
Warum glauben plötzlich eigentlich alle Geld vom Staat bekommen zu wollen? Ist es in einer Volkswirtschaft nicht das natürlichste überhaupt, dass der Markt bereinigt wird, wenn es Unternehmen gibt, die bankrott gehen? Das nimmt ja immer mehr die Gestalt der Wirtschaft der DDR an…
Falls Opel noch etwas wert ist, werden die sicher nicht die Tür zusperren und sagen, geht bitte alle nach Hause und verbrennt davor noch schnell die Baupläne und Produktionsstraßen, sondern irgenwer wird sich das Ding zu einem guten Preis kaufen.
Falls nicht, dann nicht und dann hilft auch Staatskredit nichts, es sei denn man möchte die Autoindustrie so betreiben, wie den Kohlebergbau…
Einem jungen Unternehmen wie Solarworld räume ich bessere Chancen ein NEUARTIGES Auto zu bauen.
Irgendwie erstaunlich – immer wenn es etwas zu verteilen gibt, sind die Autobauer ganz vorne mit dabei. Drücken die Preise der Zulieferer, so dass diese kaum 2 Wochen ohne Aufträge überleben können, haben das Zuliefersystem vom Lager auf die Strasse perfektioniert und laut eigenen Aussagen jedes Jahr Millionen/Milliarden verdient.
Und nun ist auf einmal alles weg. Wohin isses denn ?
Und zu Solarworld fällt mir echt nichts ein. Wie ein Unternehmen, welches ohne Subventionen der Bürger nichtmal eine glitzernde Schüssel für die Suppernerwärmung in Afrika produziert hätte sich mit so etwas an die Presse wagen kann. Einfach nur frech.
meines wissens wurde der chevy volt von opel entwickelt!
also bitte bitte das nächste mal vorher etwas informieren. ansonsten daumen hoch :)
Hey, Blogger haben doch gerade das Privileg uninformierte Meinungen verbreiten zu können und alle lieben sie dafür ;-)
Wusste ich nicht, aber Opel hat dieses Auto wohl nicht hier entwickelt, oder?
ja, das auto an sich wurde unter chevrolet entwickelt. also zumindest unter der verantwortung von chevrolet-managern nehm ich an… leider bin ich auch kein insider *g
es wurde allerdings mit in deutschland entwickelt und wird auch ein jahr später in deutschland als opel volt erscheinen.
hattest also nicht ganz unrecht… die wahrheit liegt dazwischen *g
aber dass opel unspannende autos baut ist hiermit ein für alle mal wiederlegt.
Opel darf nicht sterben.
Hoffentlich tut sich da bald etwas.