The Marine – Review

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Die 99. Sneakpreview und was bekommen wir gezeigt? Ein Meisterwerk, eine Parodie, eine Studie über das Genre des Actionfilms der 90-er Jahre. The Marine ist ein perfekt aufgebautes Beispiel von – man kann es nicht anders sagen – Filmkunst allerhöchster Schule. Dieser Film muss sich keine Kritik gefallen lassen, denn er steht über allen anderen.

Profiwrestler John Cena bietet uns mit markigen Sprüchen und gekonnten Sprüngen aus oft explodierenden Vehikeln und Gebäuden einen Einblick in die vielschichtige Gefühlswelt eines Actionhelden. Als Erfinder von bewegenden Finishing Moves wie dem Fireman’s Carry into Powerslam und dem Step-Over Toehold Facelock und Anwender von Techniken wie Protoplex oder des Five-Knuckle-Shuffle, weiß Cena geschickt seinen Körper einzusetzen um dem Bösewicht, Terminatordarsteller Robert Patrick, Paroli bieten zu können. Doch auch der ist nicht ohne, stellt er seinen Dealer doch in die Warteschleife nur um seinen Kabelanschluss bestätigen zu lassen und verzieht er keine Miene als ihm einer seiner schießwütigen Mitarbeiter von seinen Problemen mit Kandiszucker erzählt.

Aber nicht nur die nahezu philosophischen Dialoge (auch Einzeiler frühere Actionhelden wurden Klassiker, wie z.B. „Störe meine Kreise nicht!“ oder „Was immer du tust, bedenke das Ende!“) verdienen Lob, nein auch die Kameraführung und ganz besonders die musikalische Untermalung muss ich hier hervorheben. Vom Synthesizer über aktuelle Chartmusik bis zu Country ist alles dabei und immer sorgfältig auf die jeweilige Szene abgestimmt. Perfekt möchte man fast sagen, aber das würde keinen Raum für Verbesserung lassen und damit wäre die Filmindustrie überflüssig …

Ach so, die Handlung. Es ist die klassische Geschichte eines Mannes, der seiner Frau beraubt wird. Nachdem er befehlsmissachtend aus dem Irak bzw. der Marine entlassen wurde, trifft ihn das Schicksal hart und seine Liebste wird entführt. Da kann ihn auch keine explodierende Tankstelle, kein kaputtes Auto (ein Camaro als Polizeiauto … Need for Speed lässt grüßen), keine 500 Schuss aus nächster Nähe (nicht übertrieben!), kein fehlgeleiteter Polizist, kein Terminator und natürlich auch kein explodierendes Haus am Fluss (dessen Pflanzenwelt seltsam verdorrt aussah), keine explodierende Scheune und auch keine riesigen Drogendealer mit Schrottflinte aufhalten. Am Ende beweist der Hauptdarsteller gar göttlichen Qualitäten in dem er seine Frau heldenhaft wiederbelebt nur um seinen Widersacher Sekundenbruchteile später „wiederzutöten“.

So und nun Schluss mit dem Bullshit. Der Film war grausam und wie Wrestlingkämpfe total überzogene Show. Aber eines hat er geschafft … das lautstarke Sneakpublikum konnte herzhaft über diesen von Klischee zu Klischee führenden Film herziehen (erinnerte stark an Hotel). Es muss wohl eine Komödie gewesen sein … ähnlich dumm wie die Nackte Kanone allerdings auf ernst gemacht. Ich habe dem Film 1 von 5 Sternen gegeben, weil ich mich so herrlich amüsiert habe. Aber hier gebe ich ihm eine glatte 0, weil das kann einfach nicht sein, dass jemand so einen Film dreht. Unglaublich, so was kann man sich bei den dümmsten Videos der Woche auf Youtube anschauen, aber doch nicht als Kinofilm! Hallo? John Bonito, bitte verschone uns mit weiteren Versuchen! Danke …

Zum Schluss noch eine Kurzzusammenfassung des Films (auch Trailer genannt, aber zwischen den gezeigten Szenen passiert eigentlich nicht viel):

P.S.: Dead or Alive, ein Film der ähnlich aufgemacht war, aber nicht versuchte so ernst zu sein, fand ich damals übrigens nicht schlecht. Dazu passte dieses Mortal Kombat artige Getue und die überdummen Sprüche irgendwie ;-)


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Kommentare

2 Antworten zu „The Marine – Review“

  1. Avatar von Cappellmeister

    Der Trailer ist ja wenigstens noch geil! Aber mehr muss man von dem Film auch nicht gesehen haben. Ich kanns nicht fassen, dass ich mein Hirn mit so nem Scheiß geschädigt habe! :D
    Ich würde den Musikfritzen für die goldene Himbeere vorschlagen – also der geht ja mal gar nicht. Ich glaub da würde ich mit einer geschickten iTunes-Auswahl was Besseres hinbekommen.
    Für ne Sneak aber wiederrum sehr passend gewesen – dummer, lustiger Film, den man sich so niiiiiiiieemals angetan hätte.

  2. Avatar von Sebbi

    Im Trailer sieht man wie das Auto schlittert und das war im Film doch auch ständig so … und das obwohl die Kamera ständig auf die Bremse zeigt auf der riesengroß ABS stand, oder?