So ein Hexacopter (oder simpler auch Quadrocopter) wäre doch eine nette Sache, dachte ich mir bzw. denke ich immer noch. Nur leider sind fertige Geräte ziemlich teuer oder nicht so ganz das Wahre und für alle braucht man dann noch teure Funksender und ggf. Erweiterungen für Navigation per GPS, etc.
Dann kam mir der Gedanke, dass moderne Smartphones eigentlich leistungsstark genug sein müssten so einen Quadrocopter fliegen zu können. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Preiswert, da Massenware (Nexus S z.B. nur 285 Euro)
- Eingebautes GPS
- Eingebautes Sensoren (Gyro, Beschleunigung, Kompass)
- 2 Digitalkameras für Blick nach unten und oben bzw. über Spiegel auch in andere Richtungen
- Verbindung (zur Steuerung) über Wifi bzw. Bluetooth möglich oder für extreme Reichweiten auch mittels Mobilfunknetz
- eigener Akku für mehrstündige Stromversorgung und somit auch leichtes Wiederauffinden des Fluggerätes, wenn der Akku für die Rotoren leer ist und das ganze abgestürzt ist
- ach ja, wenn sich NFC durchsetzt könnte man so „im Vorbeiflug“ bezahlen ;-)))
Was meint ihr? Nexus S mit einer Motorsteuerung verbinden (jetzt dank Open Accessory Dev Kit möglich) und los geht’s? Bei dem Dev Kit wird schon ein Steuerungsboard verlinkt, welches so ein Smartphone mit der Steuerelektronik reden lässt, aber im Prinzip müsste es ausreichen die Motorsteuerung direkt zu verbinden und ggf. sogar den benötigten Strom dafür aus dem Handyakku zu beziehen.
Etwas ähnliches haben übrigens zwei Österreicher schon probiert. Steuerung eines Bausets von Mikrokopter (die teuren Dinger von oben) mittels Bluetooth von einem Androidgerät aus. Das geht so weit, dass man dieses Androidhandy dann mit dem Mikrocopter mitfliegen lassen kann und ihm über das Internet Steuersignale schicken kann. In etwa so habe ich mir das vorgestellt, nur ohne die unnötige Steuerelektronik im Mikrocopter selbst …
Möglich oder nicht? Kennt sich jemand unter meinen Lesern mit der Thematik aus? Rahmen, Motoren, Rotoren und BL-Steuerung kann doch nicht so teuer sein. Dazu noch ein Lipo mit Ladegerät und genanntes Nexus S mit vermutlich erheblichem Programmieraufwand und fertig ist das Ganze. Ich stelle mir das gerade wahrscheinlich zu simpel vor, oder?
Nachtrag:
Der Arducopter scheint mir ein interessanter Ausgangspunkt zu sein. Dieses Set bestehend aus Gestell, Motoren, Rotoren und Motoransteuerungen kostet mit Versand und Steuern um die 400 Euro. Vielleicht wird der Herbst ja warm? Mal sehen ;-)
Nachtrag 2:
Man könnte auch langsam anfangen und das Vorhaben erst einmal „theoretisch“ austesten. Mittels UavPlayground gibt es die Möglichkeit eine Drone zu simulieren und auch Daten von der Simulation zu lesen. Damit und mit dem Android Emulator bzw. einem richtigen Androidgerät könnte man auf jeden Fall schon mal die Steuersoftware testen bevor man echte Hardware verbaut und die Sackgasse bemerkt.
Kommentare
10 Antworten zu „Quadrocopter selbst bauen?“
Ob ein Handy ohne externe Sensoren den Quadrocopter fliegen kann kommt wohl vor allem darauf an wie präzise die Sensoren sind. Beim N900 machen die Accelerometer jedenfalls keinen besonders guten Eindruck.
Beim iPhone auch nicht, auch die Gyros sind nicht so prickelnd (Abtastrate und Bandbreitenbeschränkung.
Aber sagen wir mal so, die IMUs, die es bei den ganzen DIY Dingern gibt, sind auch „crap“ … lose Boards zusammengelötet oder bestenfalls mehrere Sensoren auf einem Board und dann zu dreistelligen Kosten. Merkt denn keiner, dass es diese Sensoren auch integriert und vorkalibriert für kleine Eurobeträge gibt?
Mit anderen Worten, es würde mich schon reichen, wenn ich ein Smartphone als GPS, Kamera und zur Kommunikation mit dem Piloten (mir) benutzen kann. Bin nicht besonders scharf darauf bei einem möglichen Selbstbaugerät viele hundert Euro nur dafür auszugeben, wenn ein relativ preiswertes Smartphone schon so viel kann …
Hmm … Beschleunigungssensor und Magnetometer können 35 mal pro Sekunde, der Gyro kann 800 mal abgefragt werden. (http://groups.google.com/group/android-developers/browse_thread/thread/d4ca443f3310d050)
Das könnte reichen …
Ok, wenn jetzt noch die gelieferten Werte nicht zu verrauscht sind sollte das gehen. Dann noch einen PWM- oder I2C-Adapter an den USB-Port für die Motor-Controller und man kann fliegen.
Welche fertigen IMUs meinst du denn?
Zum Beispiel den MPU-6050 von Invensense … Evaluationboard kostet 70 Dollar und ist klein genug, dass man keine Eigenbauten (und somit Mehrkosten) für den Mikrokopter bräuchte.
Schöne Spielerei, aber dennoch nichts für mich. Denn wenn dann würde ich eher so ein Fluggerät im Stil vom Hover-Transporter aus C&C (2 oder3?) bauen wollen.
Faktisch ein Quadrat mit 4 Rotoren dran, aber halt der Möglichkeit mit Zuladung. Weil einfach nur so rumfliegen, ist mir persönlich zu langweilig. Wenn dann sollte das ganze eine Funktion erfüllen, und sei es nur das Aufnehmen von Zeug an A und bringen nach B!
An so ein Fluggerät kannst du dranklatschen was immer du willst. Reduziert die Flugdauer, aber an große Oktokopter kann man schon ein paar Kilo Gewicht hängen ;-)
Hatte mal was experimentelles gesehen in puncto solch einem Qudrocopter. Dabei waren die Rotoren in Zylinder gepackt welche nach oben offen waren und nach unten am Schubauslass mit solchen verstellbaren (weiß die genaue Bezeichnung grade nicht) Platten wie beim Strahltriebwerk ausgestattet waren.
Dadurch wurde der Luftstrom um einiges komprimiert und dieser Quadrocopter konnte durch dieses gezielte komprimieren des Luftstrom eben mehr Nutzlast aufnehmen.
Na und war das mit Elektromotor? Ummantelung und sonstige Mechanik wiegt erstmal was und verkürzt die Flugdauer. Der Hauptvorteil eines Quadrocopters ist ja der extrem einfache mechanische Aufbau.